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Fällt Dir das Lernen schwer?

Zumindest zehn Prozent der Kinder leiden hierzulande unter einer Form von Lernschwäche. Je früher diese erkannt und gegengesteuert wird, desto schneller können vorhandene Defizite ausgemerzt werden.

Turnen ist das absolute Lieblingsfach des achtjährigen Lukas, ganz besonders mag er jede Art von Ballspielen. Anders sieht es hingegen mit Deutsch aus. „Ich mag Lesen und Schreiben nicht“, sagt Lukas. Das zeigt sich auch in der Praxis: Der Achtjährige liest nicht fließend, sondern Buchstaben für Buchstaben, bei Diktaten ist wegen der zahllosen Rechtschreibfehler fast der gesamte Text rot. Dabei ist Lukas genauso intelligent wie seine Mitschüler und übt daheim fleißig, um seine Schwächen auszumerzen – doch vergebens, leidet der Schüler doch unter einer so genannten „Lernschwäche“.

Legasthenie und Dyskalkulie. Damit ist der Volksschüler aber nicht allein. „Mindestens zehn Prozent der Kinder weisen in irgendeiner Form eine Lernschwäche auf. Ich persönlich gehe sogar davon aus, dass es rund 20 Prozent sind“, sagt Simone Kostka, BA. Die Lese- und Rechtschreibschwäche, in der Fachsprache „Legasthenie“, bei der Kinder Probleme haben, Wörter zu erkennen und Buchstaben ihren Lauten zuzuordnen, ist aber nur eine Form der Lernschwäche. „Andere Kinder können sich nicht im Zahlenraum orientieren, es fehlt ihnen das Zahlenverständnis“, weiß die diplomierte Legasthenie- und Dyskalkulietrainerin sowie diplomierte Lerndidaktikerin. Für Kinder mit Dyskalkulie sind Addieren, Subtrahieren, Multiplizieren und Dividieren somit Bücher mit sieben Siegeln.

Ursache für Legasthenie und Dyskalkulie ist in der Regel eine eingeschränkte Wahrnehmung, die auf nicht ausgebildeten oder falschen Verschaltungen im Gehirn beruht. Häufig kommt dazu noch, dass Betroffene Gehörtes nicht richtig verarbeiten können. „95 Prozent der Betroffenen haben eine Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung“, weiß Kostka. Sie können beispielsweise harte und weiche Konsonanten nicht unterschieden oder sagen statt des Buchstabens ‚B‘ ein ‚W‘. „Viele Betroffene denken in Bildern und nicht in Sätzen“, weiß Kostka.

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