Ein oft gehörter Stoßseufzer von HR-Verantwortlichen: „Wir verstehen die GenZ nicht“. Aber: Alle jungen Menschen über einen Kamm zu scheren, greift zu kurz – die „GenZ“ möchte in ihrer Vielfalt verstanden und angesprochen werden. Denn auch innerhalb dieser auf den ersten Blick homogen erscheinenden Gruppe gibt es ein breit gefächertes Spektrum an Grundorientierungen. Das Modell der jugendfokussierten Sinus-Milieus beschäftigt sich mit diesen unterschiedlichen Lebenswelten der jungen Bevölkerung. Jede dieser Wertewelten hat unterschiedliche Zugänge und Erwartungen an das Thema Arbeit bzw. Arbeitsplatz. Diese Werte spielen eine wesentliche Rolle im Wettbewerb um die Gewinnung junger Talente im Arbeitsmarkt – und das Wissen darum verschafft Unternehmen einen entscheidenden Vorteil.
Der „War for Talents“ stellt HR-Abteilungen zunehmend vor Herausforderungen. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, sind die Gewinnung und das Halten junger Talente entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens. Dabei gilt es nicht nur, die Generationenunterschiede zu berücksichtigen, sondern vor allem, die jeweilige Zielgruppe in ihrer Vielfalt zu verstehen und optimal anzusprechen.
Alle sprechen von Work-Life-Balance? Von jungen Menschen hört man oft den Wunsch nach einer ausgeprägten Work-Life-Balance. Tatsächlich legt fast die Hälfte Wert darauf, dass der Arbeitgeber deren Bedeutung versteht und unterstützt. Jedoch existiert die „Generation Work-Life-Balance“ genauso wenig als homogene Gruppe wie die „GenZ“. Wenngleich ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeit und Leben hohe Bedeutung genießt, wird dieses sehr unterschiedlich ausgelegt. Die einzelnen Jugendmilieus haben sehr unterschiedliche Zugänge zu Diversität
Das Thema Diversität bringt sehr deutlich zum Ausdruck, wie unterschiedlich Erwartungen an einen Arbeitsplatz ausgeprägt sein können. Ein Drittel (34 %) der jungen Menschen im Alter von 16 bis 29 Jahren begeistert sich für die Arbeit in Teams mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen. Damit ist das Thema deutlich wichtiger als innerhalb der Gesamtbevölkerung, die nur zu 24 % Wert auf interkulturelle Teams legt.