Laut der jüngsten PISA-Studie gehört Österreich weiterhin zu jenen OECD-Ländern, in denen der sozioökonomische Hintergrund (Bildung und Beruf der Eltern, materieller Wohlstand) einen noch stärkeren Einfluss auf die Leistungen der Jugendlichen hat als im Schnitt der anderen OECD-Staaten. Auch die Kluft zwischen Schülern, deren Eltern im Ausland geboren wurden, und einheimischen Altersgenossen ist weiterhin größer als im OECD-Schnitt.
Für PISA 2022 wurden weltweit rund 690.000 Schüler im Alter von 15 bzw. 16 Jahren getestet, in Österreich waren rund 6.200 Jugendliche aus mehr als 300 Schulen mit dabei. Wie in der Mehrzahl der Teilnehmerstaaten wurde in Österreich der Test ausschließlich am Computer durchgeführt und dauerte zwei Stunden, für das Ausfüllen eines Fragebogens war noch einmal eine knappe Stunde veranschlagt.
Günstige Lernvoraussetzungen? Die Schüler aus dem Viertel mit dem höchsten sozioökonomischen Status haben im Schwerpunktfach Mathematik um 106 Punkte mehr erreicht als jene aus dem niedrigsten Viertel, das entspricht einem Leistungsunterschied von mehreren Jahren und ist signifikant mehr als im OECD-Schnitt (93 Punkte). In Österreich ist der Leistungsunterschied im Vergleich zur letzten PISA-Studie sogar größer geworden, weil die Leistung der Schüler mit den ungünstigsten Voraussetzungen etwas zurückgefallen sind, während die Ergebnisse der Schüler mit den günstigsten Lernvoraussetzungen gleichgeblieben sind. Insgesamt lässt sich ein Fünftel der Leistungsunterschiede österreichischer Schüler in Mathe mit dem sozioökonomischen Hintergrund erklären, im OECD-Schnitt sind es 15 Prozent. In die Gruppe der Schüler mit den Top-Resultaten schaffen es nur acht Prozent der Schüler mit den schwierigsten Lernvoraussetzungen, im OECD-Schnitt sind es 10 Prozent.