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Cover von Bio Magazin (Un)Beschwerte Jugend?

(Un)Beschwerte Jugend?

Schlafstörungen, Depressionen – immer mehr junge Menschen in Österreich leiden an psychischen Problemen.

Unbeschwert – dieses Adjektiv wird Kindheit und Jugend meist zugeschrieben. Oder sollte man besser sagen: wurde? Denn schon die Pandemie hat Kindern und Jugendlichen ordent­lich zugesetzt und in deren psychischer Gesundheit tiefe Spuren hinterlassen. Denn durch Schulschließungen, Kontaktbeschränkungen und Lockdowns sind Stabilität, Tagesstruktur und Austausch auch bei diesen zu kurz gekommen. Schlafstörungen, Depressionen, aber auch Selbst- und Fremdaggression sind nur einige der Zeichen dafür.

Akutaufnahmen steigen. Bei Kindern etwa ist ein deutlicher Anstieg an Angst- und Trauma­symptomen zu bemerken, wie eine Tiroler Studie, für die seit März 2020 das psychische Wohlergehen von Kindern im Alter von drei bis zwölf Jahren beobachtet wurde, zeigt.

„Die Anzahl der Kinder mit einschlägigen Symptomen wird größer“, so Univ.-Prof. Dr. Kathrin Sevecke, Direktorin der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Innsbruck

und Hall, bei der Präsentation der Ergebnisse der dritten Erhebungswelle im Dezember des Vorjahres. So seien etwa in Innsbruck die Akutaufnahmen an der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie im Vergleich zu 2019 im Jahr 2021 um rund 40 Prozent angestiegen.

Auch der psychische Gesundheitszustand von älteren Kindern und Jugendlichen hat sich verschlechtert: Laut einer Studie der Donau-Uni Krems und der Medizin-Uni Wien (rund 3.000 Befragte) zeigen 56 Prozent der Über-14-Jährigen eine depressive Symptomatik, die Hälfte zeigt Angstsymptome. Die Häufigkeit dieser Beschwerden hat sich, wie auch jene von Schlafstörungen, demnach verfünf- bis verzehnfacht. Bereits 16 Prozent haben suizidale Gedanken, auch das ist ein deutlicher Anstieg.

„Die Auswirkungen der Pandemie auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugend­lichen sind gravierend. Sie sind jedoch nur die Spitze des Eisbergs, denn bereits vor der Pandemie litten   viel zu viele Kinder unter psychischen Belastungen“, warnte in diesem Zusammenhang Mag. Christoph Jünger, MBA, Geschäftsführer des Österreichischen Komitees für UNICEF, im Herbst des Vorjahres.

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