Im April des Vorjahres kündigte der damalige Bildungsminister Univ.-Prof. Dr. Heinz Fassmann eine Rundumerneuerung der Lehrpläne für Volks- und Mittelschule sowie die AHS-Unterstufe an: „Mit der neuen Generation von Lehrplänen integrieren wir Wissen, Können und Handeln stärker als früher. Übergreifende Themen holen wir in den Vordergrund und stärken die Problemlösungskompetenzen der Kinder und Jugendlichen“, so der Minister. Der Fokus der Erneuerung sollte laut Regierungsprogramm dabei auf Kompetenzvermittlung und klaren Unterrichtszielen liegen. So sollten mit der ab dem Schuljahr 2023/24 geltenden Lehrplan-Novelle, an der seit 2018 gearbeitet wird, unter anderem Wirtschafts-, Finanz- und Umweltwissen vertieft werden. Auch das Medienwissen sollte ausgebaut werden – ab der 1. Klasse Volksschule sollten dann verpflichtend „Informatische Bildung“ und Medienbildung auf dem Lehrplan stehen.
Modernes Wording. Die geplante Modernisierung der Fächer sollte sich dabei sowohl in den Inhalten, aber auch in den Bezeichnungen der Unterrichtsfächer spiegeln: Demnach sollten aus den Unterrichtsfächern Musikerziehung, Bildnerische Erziehung und Technisches und Textiles Werken die Fächer Musik, Kunst und Gestaltung sowie Technik und Werken werden. Deutsch, Lesen und Schreiben sollte an den Volksschulen zu Deutsch verschmelzen, Verkehrserziehung in Verkehrs- und Mobilitätsbildung umbenannt werden. Und an den Mittelschulen und AHS-Unterstufen wiederum würde statt Geografie und Wirtschaftskunde künftig Geografie und wirtschaftliche Bildung, statt Biologie und Umweltkunde Biologie und Umweltbildung sowie statt Geschichte und Sozialkunde/Politische Bildung künftig Geschichte und Politische Bildung unterrichtet werden. Die Reaktionen auf die neuen Lehrpläne, die im Juli 2022 in Begutachtung geschickt wurden, waren ernüchternd.