Laut Analyse des Industriewissenschaftlichen Instituts (IWI) fehlen aktuell rund 10.000 Fachkräfte, diese Lücke könnte bis 2030 auf bis zu 16.000 anwachsen. Die Untersuchung verdeutlicht damit die enorme Bedeutung der Höheren Technischen Lehranstalten (HTL) für die Innovationskraft, Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftssicherung des Industriestandorts Österreich.
„Die Innovationskraft unserer Betriebe basiert wesentlich auf den gut ausgebildeten HTL-Absolventen. Ein weiterer Rückgang bei den Abschlüssen würde den Standort noch mehr schwächen. Politik und Bildungssystem müssen ausreichend Ressourcen – vor allem qualifizierte Lehrkräfte – bereitstellen, um diesen Bedarf zu decken. Nur mit genügend Fachkräften können Unternehmen ihre Innovationskraft erhalten und damit Wohlstand sichern“, betont Christian Knill, Obmann des Fachverbands Metalltech-nische Industrie.
Zahlen und Branchenbedarf
Die Studie zeigt detailliert, wo der Bedarf am größten ist: In der Elektro- und Elektronikindustrie fehlen derzeit 3.400 HTL-Absolventen, besonders in Elektronik und Elektrotechnik (1.300). In der Metalltechnischen Industrie sind es 3.600, wobei rund ein Drittel (1.200) auf Metall- und Elektrotechnik entfällt. Dazu kommt ein wachsender Bedarf an IT-Fachkräften mit HTL-Abschluss: Aktuell fehlen rund 900 Personen, ein Trend, der sich mit zunehmender Digitalisierung und Automatisierung weiter verstärken dürfte.
Der Mangel bleibt auch dann ein Problem, wenn Konjunkturschwankungen einzelne Branchen zu Stellenkürzungen zwingen. „Es fehlt an entscheidenden Kompetenzen zur Aufrechterhaltung des industriellen Kerngeschäfts. Ausbildungen brauchen Zeit – wir müssen jetzt handeln“, warnt Wolfgang Hesoun, Obmann des Fachverbands Elektro- und Elektronikindustrie.