Weniger als ein Drittel jener Frauen in Österreich, die eine MINT-Ausbildung abgeschlossen haben, sind tatsächlich in diesem Bereich tätig. Das verdeutlicht die Studie „Watch Out for Drop-Out! Warum und in welchem Ausmaß Frauen das MINT-Feld verlassen“, durchgeführt vom Österreichischen Fonds zur Stärkung und Förderung von Frauen und Mädchen. Die Untersuchung ist die erste, die die Abbruchquoten im MINT-Sektor systematisch aus einer Gender-Perspektive beleuchtet.
Bei der Präsentation der Ergebnisse am 18. September betonte die Direktorin des Fonds Mirela Memic: „Ein zentrales Ziel unserer Arbeit ist es, die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in traditionell männerdominierten Branchen zu fördern. Gerade in den zukunftsweisenden MINT-Fächern dürfen wir auf das Innovationspotenzial von Frauen nicht verzichten. Dennoch sind sie dort weiterhin stark unterrepräsentiert: 2022 lag ihr Anteil in technischen Lehrberufen bei lediglich 11 %. Um gezielte Maßnahmen für nachhaltige Verbesserungen zu entwickeln, ist es entscheidend, die Beweggründe und Rahmenbedingungen für Einstieg, Verbleib und Ausstieg von Frauen im MINT-Bereich zu verstehen.“
Auch Eva-Maria Holzleitner, Bundesministerin für Frauen, Wissenschaft und Forschung, machte deutlich: „Dass so viele Frauen trotz ausgezeichneter Ausbildung aus dem MINT-Feld ausscheiden, zeigt eines klar: Nicht die Frauen scheitern, sondern die Strukturen. Solange Arbeitsumfelder von Ungleichbehandlung, sexistischer Kultur und fehlender Wertschätzung geprägt sind, reichen Initiativen für den Einstieg allein nicht aus. Wir brauchen Frauen in Technik und Forschung, um diese Zukunftsfelder aktiv mitzugestalten. Unser Ziel ist es daher, Rahmenbedingungen zu schaffen, die nicht nur den Zugang ermöglichen, sondern Frauen auch langfristig ein diskriminierungsfreies und chancengleiches Berufsleben sichern.“