Zwar dürfte nach mehr als zwei Jahren Rezession endlich der Wirtschaftsaufschwung in Österreich angekommen sein – plus 16.000 Beschäftigte gegenüber dem Vorjahr –, doch noch ist die Erholung eindeutig zu klein, um auch die Arbeitslosenzahlen zum Sinken zu bringen.
„Ende Juli 2025 waren rund 359.000 Menschen beim AMS als arbeitslos oder in Schulung registriert, es ist dies ein Plus von nicht ganz 18.000 Personen bzw. 5,2 %.
Die Arbeitslosigkeit steigt noch in allen Bundesländern und – mit Ausnahme der Arbeitskräfteüberlassung (auch ein erster Hinweis auf eine leichte Erholung) – auch in allen wesentlichen Branchen. Besonders besorgt mich weiterhin die Entwicklung unserer Auto(zuliefer)industrie, die von den nunmehr 15 % Zöllen in die USA auch massiv getroffen wird“, sagte AMS-Vorstandsvorsitzender Johannes Kopf im Juli 2025. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen legte um 9,8 % zu, jene der arbeitslosen Frauen um 6,8 %, während der Anstieg bei Männern „nur“ 4,3 % betrug. Um 3,7 % mehr Jugendliche waren arbeitslos. Die Zahl der Lehrstellensuchenden stieg um 7,3 %, jene der ausländischen Staatsbürger auf Jobsuche um 5,3 % und der Österreicher um 5,5 %.
Schwung sieht anders aus
Die längste Rezession seit 1945 hat Österreich nach wie vor fest im Griff, auch wenn erste Verbesserungen der Zahlen auf eine Trendwende hoffen lassen. Schuld daran haben laut Wirtschaftsforschern vor allem die schwachen Industrieexporte, die spürbare Zurückhaltung beim Konsum, die notwendigen Sparpläne der Regierung und die nach wie vor unberechenbaren US-Zölle. Laut Analysten werden sich die Zahlen nur langsam in den Plusbereich drehen – damit bekommt auch der Arbeitsmarkt die Trägheit des Wirtschaftsstandorts Österreich zu spüren.