Kleidung betrifft uns alle – und damit leider auch die potenziell schädlichen Stoffe, die sie mitbringt. Moderne Textilien stammen oft nicht mehr zu 100 % aus der Natur, sind behandelt, tragen Aufdrucke oder werden mit viel Chemie gewaschen.
Achtung, Chemie im Spiel
Viele Ratgeber bieten Lösungsvorschläge, wie belastende Inhaltsstoffe in Lebensmitteln oder Kosmetika vermieden werden können. Seltener wird über unsere Kleidung diskutiert, dabei ist sie ähnlich stark belastet. „Im Produktionsprozess von Textilien werden ungefähr 6.500 verschiedene Chemikalien eingesetzt“, heißt es dazu bei Global 2000. „Das Gewicht der eingesetzten Substanzen entspricht hierbei ungefähr dem Gewicht des Textils. Das heißt, für die Herstellung von 1 kg Kleidung werden etwa 1 kg Chemikalien verwendet. Diese Zusatzstoffe werden in verschiedenen Produktionsschritten dem Textil beigefügt, damit die Kleidungsstücke spezifische Funktionen erhalten. Weltweit werden 80 Milliarden Kleidungsstücke jährlich hergestellt, wobei
1,2 Milliarden Tonnen Klimagase produziert werden. Damit ist die Textilindustrie für 5 bis 10 % der globalen Klimaemissionen verantwortlich. Das ist mehr als die gesamte Flug- und Schifffahrtsindustrie zusammen.“
Die eingesetzten Chemikalien müssen auf Etiketten nicht ausgewiesen werden. Weisen sie jedoch auf besondere Eigenschaften wie „knitterarm“ oder „bügelfrei“ hin, dann sind jedenfalls Chemikalien im Spiel, denn ohne sie wären diese Attribute nicht möglich. Auch wenn die verwendeten Chemikalien nur in seltenen Fällen Kontaktallergien oder ähnliche Beschwerden auslösen, so sind sie doch Stoffe, die wir nicht gerne an unsere Haut lassen, daher gilt es, sie zu vermeiden, wo das möglich ist.