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Cover von Bio Magazin Mensch oder Maschine?

Mensch oder Maschine?

ChatGPT kann Maturaufgaben lösen oder Röntgenbilder befunden und damit viel mehr als bisherige Chatprogramme wie Siri oder Alexa. Drei Anwendungsbereiche – die Justiz, die Schule und der Journalismus – sollen zeigen, welche Möglichkeiten das Werk­zeug bietet, aber auch wo die Limitationen liegen.

ChatGPT steht für „Chatbot Generative Pretrained Transformer“ und wurde von OpenAI, einem kalifornischen KI-Forschungsunternehmen, entwickelt, das unter anderem von Elon Musk und dem Programmierer und Investor Sam Altman gegründet wurde. Seit 2019 kooperiert auch Microsoft mit OpenAI. Nutzen kann den Bot jeder nach einer einfachen Registrierung mit Namen und E-Mail-Adresse, was bisher bereits über 100.000 User in Anspruch genommen haben. Die Nutzung ist in der Basisversion kostenfrei, für die Plus-Version gibt es Abopreise.                                   

„Nutzen“ heißt konkret, dass in eine Eingabemaske in einer beliebigen Sprache eine Frage oder Aufgabe gestellt wird.   Je nach „Vorwissen“ des Bots erhält man dabei mehr oder weniger passende Antworten – die auch auf Wunsch wieder überarbeitet werden.

ChatGPT greift dabei auf Informationen aus dem Internet zurück, die – derzeit – bis 2021 reichen. Das Werkzeug lernt Wörter und ihre Bedeutungen, kann sie in Beziehung setzen und – auf Basis vorhandener Beziehungen – neu interpretieren.

Je länger die Kommunikation andauert, das heißt, je besser der Chatbot Wünsche erkennen kann –, umso konkreter wer­den die Antworten und der Sprachstil. Der Bot erinnert sich an zuvor gestellte Fragen und bezieht diese in seine Antworten ein. Garantie, dass die Ergeb­nisse richtig sind, gibt es jedoch keine, doch ChatGPT lernt vom Feedback der User.

„ChatGPT wird von außen trainiert und hat kein eigenes Bild von der Welt“, erklärt Prof. Dietmar Reinert, Leiter des IFA Insituts für Arbeitsschutz, kürzlich im Rahmen des AUVA Forums Prävention und nahm damit dem Chatbot ein wenig von seinem Zauber, indem er weiter ausführt: „Künstliche Intelligenz kann derzeit lediglich sehr rasch und unter hoher Unsicherheit Entscheidungen treffen und durch Training besser wer­den, das ist aber noch kein Zeichen von eigener Intelligenz.“

Weiter geht es in der aktuellen Print-Ausgabe.
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