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Mitarbeiter gesucht!

Die Liste der Mangelberufe wird immer länger, für 2022 wurde die Liste von 45 auf 66 Berufe erhöht. Dazu kommen 60 bundeslandspezifische Mangelberufe. Dennoch scheinen Fachkräfte allerorts zu fehlen. Was läuft hier schief?

„Bei der sogenannten Mangelberufsliste handelt es sich um eine Verordnung des Arbeitsministers, die jährlich erlassen wird, die Fachkräfte-Verordnung. Diese legt für das jeweilige Jahr fest, welche Berufe als Mangelberufe gelten und somit eine Antragsstellung der Rot-Weiß-Rot Karte in der Kategorie ‚Fachkräfte in Mangelberufen‘ ermöglichen. Basis ist der Stellenandrang des AMS, das heißt das Verhältnis der offenen Stellen zu den arbeitslos gemeldeten Menschen im jeweiligen Beruf“, erklärt Julia Moreno-Hasenöhrl, stellvertretende Leiterin der Abteilung für Sozial- und Gesundheitspolitik in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und für die WKO Fachkräfteoffensive zuständig.

Arbeitskräfte aus Drittstaaten anwerben. Diese Mangelberufe sind also Berufe, in denen innerhalb eines Jahres weniger als 1,5 Arbeitssuchende pro offene Stelle zur Verfügung standen. In diesen Fällen dürfen Unternehmen für diesen Beruf auch Arbeitskräfte aus Drittstaaten, also außerhalb Europas, anwerben. Die regionale Mangelberufsliste berücksichtigt nur das jeweils eigene Bundesland – wie viele Arbeitssuchende es für einen bestimmten Beruf in den restlichen Bundesländern gibt, hat dabei keine Relevanz.

„Die Ausweitung der Mangelberufsliste sowie die Regionalisierung sollen dafür sorgen, dass mehr Menschen aus Nicht-EU-Ländern in Österreich arbeiten können. Das betrifft oft Branchen, in denen Arbeitsbedingungen und Bezahlung bisher dazu führ(t)en, dass niemand die angebotenen Jobs machen will. Anders lässt sich nicht erklären, dass etwa tausende Arbeitssuchende aus dem Bereich Pflege oder Gastronomie kommen, dort aber gleichzeitig überdurchschnittlich viele Stellen Monate lang nicht besetzt werden können“, kritisiert der Österreichische Gewerkschaftsbund ÖGB. Die Ausweitung der Mangelberufsliste trage daher nicht zur Problemlösung bei.

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