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Cover von Bio Magazin Wo bleiben sie denn?

Wo bleiben sie denn?

Der erste Arbeitstag der neuen Kollegen ist angebrochen, doch sie kommen nicht – ein Phänomen, das durchaus häufig auftritt, denn: Mit der Vertragsunterschrift ist das Recruiting längst nicht abgeschlossen. Die Zeit zwischen Unterschrift und Arbeitsantritt werden zunehmend zur „Probezeit für Arbeitgeber“.

Mehr als jeder zehnte Jobsuchende hat schon einmal einen Arbeitsvertrag unterschrie­ben, dann aber die Stelle nicht angetreten. Hinzu kommen diejenigen, die innerhalb der ersten 100 Tage wieder kündigen – mittlerweile sind nach Angaben einer Studie des Human Resource-Tech-Unternehmens softgarden rund 20 Prozent. Ein Anteil, der sich in den vergangenen fünf Jahren fast verdoppelt hat! Experten bezeichnen das Phänomen als „Ghosting“, also den – meist unterwarteten und kommentarlosen – Abbruch einer Beziehung. Konkret bedeutet es im Berufsleben, dass Bewerber einen Arbeitsvertrag unterschreiben, die Stelle aber nicht antreten und meist das Unternehmen auch nicht informieren. Auf kandidatenorientierten Arbeitsmärkten kann das schnell zum struk­turellen Problem für Arbeitgeber werden. Es wird nicht nur schwieriger, überhaupt Bewerbungen zu bekommen und Kandidaten im Bewerbungsverfahren zu überzeugen: Die Fluktuation setzt immer häufiger schon sehr früh, in oder sogar vor der Einstiegs­phase an. Zum „Onboarding“ kommt es gar nicht mehr und die Vorlaufkosten steigen.

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