Die Wahl des jeweiligen Wohnortes trägt erheblich zum Energieverbrauch bei. Die Infrastruktur in der Umgebung eines Wohnplatzes ist ein ganz wesentlicher Aspekt für den Energieverbrauch und die Lebensqualität der Bewohner. Ist der Wohnplatz gut an die Infrastruktur angebunden, lebt es sich leichter und mit bis zu 50 Prozent weniger Energiekosten, wenn auf ein Auto verzichtet werden kann.
Die Mobilität macht im Durchschnitt rund 34 Prozent des Energieverbrauchs eines österreichischen Haushalts aus. Wohnen in der Stadt oder in einem Ort mit guter Infrastruktur spart Mobilitätskosten und wiegt oft höhere Mietkosten auf. Zu Fuß in die Schule gehen, am Markt um die Ecke einkaufen und dabei Leute treffen, mit dem Rad oder den Öffis in die Arbeit fahren – das alles erleichtert nicht nur den Alltag, bringt hohe Lebensqualität und trägt zur Senkung des eigenen CO2-Fußsabdrucks bei.
Platz sparen und vorausschauen. Nach der Standortwahl sind die Wohnfläche und vorausschauende Planung ausschlaggebend für ein nachhaltiges Bauprojekt. Seit 1971 hat sich die durchschnittliche Wohnfläche pro Person annähernd verdoppelt und beträgt heute 44 m² pro Person. Kompakte, gut geschnittene Grundrisse reduzieren den Energie- und Flächenverbrauch, das spart Bau- und Energiekosten. Gerade beim Neubau ist es möglich, Veränderungen der Lebenssituation mitzudenken, damit die Wohnfläche immer optimal genutzt wird. Grundrisse sollten so gestaltet sein, dass, wenn z.B. die Kinder aus dem Hause sind, getrennte Wohneinheiten Raum für neue Bewohner oder etwaige andere Nutzungen bieten.
Enormer Flächenverbrauch für Bauen und Verkehr. Sämtliche Bauentscheidungen prägen das Landschaftsbild. Der Flächenverbrauch ist enorm, allein von 2016 bis 2018 wurden in Österreich 11,8 Hektar pro Tag für Wohn- und Betriebsbauten sowie Verkehrsflächen verbraucht, das sind rund 43 km² pro Jahr – eine Fläche fast so groß wie der Wiener Bezirk Floridsdorf.