Die Wirtschaft soll und muss nachhaltig werden und dies so schnell wie möglich – zumindest darin besteht international weitgehende Einigkeit. Doch bei wem liegt in den Unternehmen die Verantwortung dafür, entsprechende Ziele zu definieren und Maßnahmen umzusetzen? Das hat die Managementberatung Horváth in einer aktuellen Studie untersucht. Das Ergebnis: In zwei von fünf Unternehmen ist die Verantwortung ganz oben auf CEO-Ebene (Geschäftsführer-Ebene) verortet, und zwar ausschließlich dort.
„Eine Verankerung von Nachhaltigkeit, dem absoluten Topthema für die Zukunft, auf oberster Vorstandsebene ist gut und geboten“, sagt Stefan Tobias, Studienleiter und Partner bei Horváth. „In den meisten Fällen ist es aber sinnvoll, weitere Board-Positionen mit einzubeziehen, da die Herausforderungen nur ganzheitlich und gemeinschaftlich lösbar sind.“ Dies wird bei der Mehrheit der Unternehmen auch so gehandhabt: Zu 22 % wird der CFO (Finanzvorstand) in die Verantwortung einbezogen, CSOs (Sicherheitsverantwortliche) in 13 %.
Das gesamte Board ist in 27 % der Unternehmen in der Verantwortung, wenn es um Strategien und Fortschritte in Sachen Nachhaltigkeit geht. Regional zeigen sich dabei einige Unterschiede. So ist etwa in Frankreich der CFO häufig (mit-)verantwortlich (60 %), in Kanada wiederum der CSO (33 %).
Umgesetzt wird Nachhaltigkeit in übergreifenden Teams. Was „von oben“ als Ziele und Maßnahmen vorgegeben wird, landet operativ in den meisten Unternehmen in abteilungsübergreifenden Nachhaltigkeitsteams und -arbeitskreisen (80 %). Lediglich drei Prozent der Unternehmen haben eine separate Nachhaltigkeitsabteilung dafür implementiert.
„Das macht auch Sinn, da Nachhaltigkeit ganzheitlich im Unternehmen verankert werden muss. Inzwischen arbeiten auch in nahezu allen Abteilungen Experten, die besondere Kompetenzen in Nachhaltigkeitsthemen aufgebaut haben, wie ESG-Spezialisten in den Finance-Departments“, so Studienleiter Tobias.