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Cover von Bio Magazin Fachkräfte statt Flüchtlinge

Fachkräfte statt Flüchtlinge

Auffällig häufig werden derzeit Schwerpunktaktionen medial beworben, mit deren Hilfe Fachkräfte aus Kolumbien, Brasilien oder den Philippinen angeworben werden sollen. Warum reicht es nicht, hier lebende Flüchtlinge in den heimischen Arbeitsmarkt zu integrieren?

Der grassierende Fachkräftemangel bedeutet, dass in Österreich rund 200.000 Stellen als     unbesetzt gelten, und zwar quer durch fast alle Branchen. 110 Berufe stehen auf der Liste der Mangelberufe, rund 82 Prozent aller Unternehmen geben laut Arbeitskräfteradar der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) an, unter dem Fachkräftemangel zu leiden. Bekannt ist der Missstand in der Pflege, wo bis 2030 laut Gesundheitsministerium bis zu 100.000 Pflege­fachkräfte fehlen. Dies betrifft viele Menschen und ist daher in den Köpfen verankert – in anderen Branchen sieht es aber kaum besser aus.

Häuslbauer, die verzweifelt nach verfügbaren Handwerkern suchen, können ein Lied davon singen. Der Fachkräftemangel in Österreich bringt nicht nur heimische Unternehmen wie auch Private unter Druck, sondern zeitigt auch Maßnahmen auf politischer und wirtschaft- licher Ebene, um dem Trend Paroli zu bieten. Die Rot-Weiß-Rot-Karte, befristete Beschäfti­gungen im Rahmen von Betriebsentsendungen, unternehmensinternen Transfers, Saison- oder Au-pair-Arbeit sollen auch Arbeitskräften aus Drittstaaten ermöglichen, in Österreich beschäftigt zu sein. Arbeitskräfte aus EU-Mitgliedstaaten und aus den EWR-Staaten Island, Norwegen und Liechtenstein haben ohnehin freien Zugang zum heimischen Arbeitsmarkt und benötigen keine arbeitsmarkbehördliche Berechtigung zur Arbeitsaufnahme – genauso wie Schweizer Staatsbürger.

 

Abkommen mit Drittstaaten. Im Rahmen sogenannter Fachkräfteabkommen werden darüber hinaus Fachkräfte aus Drittstaaten gezielt für den heimischen Arbeitsmarkt ange­sprochen. Damit sollen Aktivitäten zur Be­werbung des Arbeitsstandortes Österreich gebündelt und konkrete Maßnahmen im Einklang mit den jeweiligen Fokusländern gesetzt werden. So sind etwa Pflegefachkräfte aus Kolumbien gut ausgebildet und kommen gerne nach Österreich, da hier bessere Arbeitsbedingungen herrschen und besser bezahlt wird als im Heimatland.

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