Zivilisationskrankheiten sind Krankheiten, deren Häufigkeit einen wahrscheinlichen Zusammenhang mit dem Lebensstil aufweist, der in Industrieländern vorherrscht. Mit einer verbesserten sozialen und ökonomischen Infrastruktur geht grundsätzlich nicht eine Erhöhung der Krankheitszahlen, sondern eine Senkung durch eine bessere Versorgung einher, aber Zivilisationskrankheiten werden eben nicht durch die Zivilisation selbst, sondern durch einen dem Überfluss geschuldeten ungesunden Lebensstil verursacht. Gemeint sind natürlich gängige „Laster“ wie Bewegungsarmut, Stress, Lärm, Überernährung, Nikotin-, Alkohol- und Drogenkonsum. Sie tragen zumindest eine Mitschuld an Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Fettleibigkeit (Adipositas), Gicht, Depressionen, degenerativen Herz-Kreislauf- und Gefäß-Erkrankungen, Essstörungen, Allergien, Sucht, Rückenschmerzen, Tumoren und Krebs, Karies, Magen-Darm-Erkrankungen oder Verstopfung. Das Feld der Zivilisationserkrankungen ist nicht scharf umrissen oder konkret definiert – und es scheint im Laufe der Jahre aber immer breiter zu werden.
Wer sich dem Kampf gegen Zivilisationserkrankungen widmen will, hat viele Möglichkeiten der Ausbildung. Zu den naheliegendsten Studienrichtungen, die Zivilisationskrankheiten fokussieren, gehören Gesundheits- und Krankenpflege, Medizin, Zahnmedizin, Physiotherapie, Sport- oder Ernährungswissenschaften, aber auch Biologie und andere Life Sciences. Doch auch viele weitere Studien an Universitäten und Fachhochschulen drehen sich um das Thema Gesundheit im näheren und weiteren Sinn, behandeln Lebensstilfragen, Bewegung, Ernährung, Stress, Sucht und Abhängigkeiten sowie geistige Gesundheit.