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Cover von Bio Magazin Grün gedruckt

Grün gedruckt

Ein hoher Papier- und Stromverbrauch, der Einsatz von Farben, Lacken und Klebern – kein Wunder, dass sich das Vorurteil, die Druckindustrie sei nicht nachhaltig, hartnäckig hält. Die Realität sieht aber anders aus, viele der insgesamt 500 heimischen Druckereien setzen auf Nachhaltigkeit.

Rund die Hälfte der Druckereien hat beispielsweise klimaneutralen Druck im Portfolio, weiß Mag.  Peter Sodoma, Geschäftsführer des Verband Druck Medien. Konkret bedeutet das, dass für den jeweiligen Druck­auf­trag in einem ersten Schritt der zu erwartende CO2-Aus­stoß ermittelt und in Form eines Zertifikats kompensiert wird. Basis für die Berechnung mithilfe von Bilanzierungsmodellen ist eine Stoffstromanalyse, bei der alle Materialien, die in der Druckerei verwendet werden und die für Druckprodukte relevant sind, ermittelt und auf ihre CO2-Emisionen hin bewertet werden.                             

„Ein branchenspezifischer CO2-Rechner, der in das Kalkulationsprogramm integriert ist, ermittelt dann den CO2-Ausstoß des jeweiligen Auftrags und auch dessen Wert in Euro“, erklärt Manfred Ergott, Sprecher und Nachhaltigkeitsbeauftragter der Druckerei Janetschek, die seit 2010 jährlich einen Umwelt- und alle drei Jahre einen Nachhaltigkeitsbericht ver-öffentlicht. Mittels dieser Werte können schließlich CO2-Emissionsminderungzertifikate in der entsprechenden Höhe erworben und so der CO2-Ausstoß ausgeglichen werden. „Wir haben zwar eine Liste an internationalen, nach Gold-Standard zertifizierten Klimaschutz­projekten, die dafür infrage kommen. Aber rund 90 Prozent unserer Kompensations­zah­lun­gen fließen auf Kundenwunsch in ein österreichisches Projekt – und zwar eine Kooperation mit der Ökoregion Kaindorf, die den Humusaufbau und die Ökologisierung des Landbaus fördert“, erzählt Ergott. Die Kunden wiederum erhalten mit der Rechnung eine entspre­chen­de Bestätigung.               

Apropos Kunden: Diese würden immer öfter nach klimaneutralem Druck fragen, so Ing. Doris Bösmüller, Geschäftsführerin der gleichnamigen Druckerei. Grund dafür seien u.a. die immer strengeren EU-Vorschriften zur Nachhaltigkeit in Unternehmen, aber auch generell ein stei­gen­des Bewusstsein für das Thema.

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