Pippi Langstrumpf ist wohl eine der bekanntesten Botschafterinnen, die propagiert, sich die Welt so zu machen, wie sie jedem selbst gefällt. Immer mehr zeigt sich, dass traditionelle Rollenbilder und Lebenswege an Verbindlichkeit verlieren und Menschen freier wählen, wie sie leben, arbeiten und ihre Freizeit gestalten – und auch wie sie sich aus- und weiterbilden. Schon lange vor Corona war das Lernen über Online-Kanäle möglich, die Pandemie hat das Thema aber erst richtig in die Breite gebracht.
Künstliche Intelligenz (KI) setzt noch eins darauf, indem sie die Personalisierung betont: Nicht alle lernen alles und Algorithmen und künstliche Intelligenz liefern maßgeschneiderte Inhalte, Produkte und Dienstleistungen. Jeder Einzelne kann damit seine digitale Lernumgebung nach den eigenen Interessen und Vorlieben gestalten, sei es über Social Media, Streaming, Apps oder andere Online-Angebote. Lernwege werden unabhängig von Ort und Zeit und damit vollkommen individuell gestaltbar. Ein Internetzugang und das passende Endgerät bedeuten damit auch einen Zugang zu Bildung.
Aneignung von Wissen
„Das hat aber nicht nur Vorteile“, weiß Michaela M., Trainerin für Kommunikation und Social Media an einer großen heimischen Bildungseinrichtung, denn: „Das erfordert mehr denn je viel Motivation und Selbstdisziplin, Bildungsinhalte aufzunehmen, ohne dass man von einer Lehrkraft oder einem Trainer ständig im Hinblick auf Fortschritte unter die Lupe genommen wird.“
Wer also nicht ein gewisses Maß an Lernwillen und Zielorientierung mitbringt, dem helfen auch die vielen Online-Angebote nicht. „Die Aneignung von Wissen und die Reflexion über Lerninhalte kann einem auch die KI nicht abnehmen, der Weg zum Ziel kann allerdings spannender und abwechslungsreicher als bisher gestaltet werden“, ist Michaela überzeugt und das sollte sich auch wieder positiv auf die Motivation auswirken.