Die Digitalisierung hat auch in den Bewerbungsmarkt Einzug gehalten. Online-Bewerbungsportale bieten dafür vorgefertigte Masken. Nicht zuletzt aufgrund der Vorgaben der Datenschutzgrundverordnung werden Bewerbungsunterlagen heute praktisch nicht mehr mit der Post verschickt.
„Lebensläufe werden praktisch nur mehr über Online-Bewerbungstools in Datenbanken hochgeladen. Da hier auch gleich die Einwilligung zur Verarbeitung der personenbezogenen Daten abgefragt wird, dürfen wir andere Unterlagen ohnehin nicht mehr annehmen“, erklärt Manuela Lindlbauer, Gründerin und Geschäftsführerin von Lindlpower Personalmanagement.
Von der Datenbank zum Unternehmen
Nach der automatischen Erfassung und Speicherung werden die Daten und Dokumente in der Bewerberdatenbank des Personalberaters gespeichert. Häufig gibt es eine automatische Vorauswahl nach bestimmten Kriterien wie Qualifikationen, Berufserfahrung oder Standort. Ein Recruiter oder ein Algorithmus prüft, ob das Profil zu offenen Stellen passt. Viele Personalberater nutzen ein Bewerbermanagementsystem, das Lebensläufe automatisch scannt. Daher ist es hilfreich, klare Strukturen zu verwenden, damit relevante Keywords aus der Stellenausschreibung gefiltert werden können. Verzichten sollte man auf Tabellen oder Abbildungen, die aber meist ohnehin in den Eingabemasken keinen Platz haben.
Die automatische Erfassung hat noch eine weitere Folge: Für epische Beschreibungen und Storytelling, die Aufmerksamkeit auf sich ziehen sollen, ist auch hier kein Platz. Bewerbungen sind deutlich nüchterner geworden und Kreativität immer weniger gefragt. Der Fokus liegt stärker auf einer klaren, leicht lesbaren Gestaltung, da Recruiter Bewerbungen am Bildschirm lesen oder die Vorauswahl elektronisch erfolgt.