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Aktuelle Seite: Über Geld spricht man nicht – oder doch?
Cover von Bio Magazin Über Geld spricht man nicht – oder doch?

Über Geld spricht man nicht – oder doch?

Die Einkommensschere zwischen Frauen und Männern klafft in Österreich besonders weit auseinander. Um den Abstand zwischen den Einkommen zumindest zu verkleinern, sind Gesellschaft, Unternehmen und die Frauen selbst gefordert.

Es ist es unbestritten: Der Gender-Pay-Gap klafft in Österreich nach wie vor weit auseinander. Oder anders gesagt: Frauen verdienen hierzulande deutlich weniger als Männer. Im Vergleich zu einem Mann war im Vorjahr das Gehalt einer in Vollzeit beschäftigten Frau im Schnitt um 8.340 Euro brutto geringer. Der sogenannte „unbereinigte Gender Pay Gap“ beträgt somit laut Stepstone Gehaltsreport 2023 aktuell 15,5 Prozent. Österreich zählt damit im EU-Ver­gleich zu den Schlusslichtern.

 

Je höher die Bildung, desto größer die Lücke

An der ungleichen Bezahlung ändert sich auch nichts, wenn Frauen und Männer identische Charakteristika in Bezug auf Berufsgruppe, Branche, Firmengröße, Bundesland, Bezirk, Alter, Bildungsabschluss, Berufserfahrung und Führungsverantwortung aufweisen. Erstere ver­die­nen trotzdem jährlich um 6.000 Euro oder 11,3 Prozent weniger als ihre männlichen Kolle­gen.

Übrigens: Mit höherer Bildung, Berufs-erfahrung, Unternehmensgröße und Verantwortung wird auch der Gender-Pay-Gap größer. Weibliche Führungskräfte beispielsweise verdienen 19 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Am höchsten allerdings ist der Gender-Pay-Gap unter Beschäftigten mit akademischer Bildung. Absolventinnen von Fachhochschulen und Universitäten verdienen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen um etwa ein Viertel weniger – der Gehaltsunterschied liegt bei den höchsten Bildungsabschlüssen bei rund 23 Prozent.

„Wir wissen etwa aus unseren Studierendenbefragungen, dass Studentinnen schon beim Berufseinstieg rund 7.000 Euro weniger Gehalt erwarten als ihre männlichen Kommilitonen“, erklärt dazu MMag. Nikolai Dürhammer, Geschäftsführer von Stepstone Österreich/Schweiz.

Die Gründe für die ungleiche bzw. ungerechte Entlohnung sind vielfältig: So arbeiten rund 22 Prozent der Frauen, aber nur etwa neun Prozent der Männer im Niedriglohnsektor.

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