Die meisten Spitäler beschäftigen sich schon seit über 20 Jahren mit Nachhaltigkeit. Damals lief das unter dem Titel des europäischen Umweltmanagementsystems EMAS oder der ISO 14001. „Ressourcenschonung, Abfallwirtschaft oder Energieeinsparungen sind keine neuen Themen, verändert hat sich aber die Situation, in der Spitäler heute agieren müssen: Klimaziele müssen erfüllt werden, Energiekosten steigen und die Versorgungssicherheit ist viel schwieriger zu gewährleisten als noch vor drei Jahren“, so bringt es Reg. Rat Dipl.KH-Bw Nikolaus Koller, MBA, Präsident der Bundeskonferenz der Krankenhausmanager Österreichs, auf den Punkt und erklärt die Dimension: „Ein Krankenhausbett benötigt so viel Strom und Wasser wie vier Einfamilienhäuser. Bei 64.000 Betten in Österreich kann man leicht hochrechnen, was das für Kosten sind. Das führt auch bei den Mitarbeitern häufiger zum Umdenken und plötzlich wird aus dem anfänglichen Umweltthema eine Frage der Mitarbeiterbindung.“
Nachhaltigkeit umfasst viele Aspekte. Viele Spitäler sind sich längst bewusst, dass die Verantwortung für die Gesundheit untrennbar mit der Umwelt verbunden ist. Menschen können nur gesund bleiben, wenn auch ihr Umfeld gesund ist. Und dabei gibt es genug zu tun, denn der Gesundheitssektor ist nicht nur der viergrößte Energieverbraucher im Land, sondern hat im Bereich Umwelt- und Ressourcenschutz vielfältige Aufgaben. So reichen die Nachhaltigkeitsthemen von der Lebensmittelverschwendung, wenn täglich Tausende Essen auf die Stationen gebracht werden müssen, über die Abfallwirtschaft – vom Papier im Büro bis zu infektiösem OP-Material – bis hin zum Fuhrparkmanagement. Ein Spital ist in vielen Bereichen vergleichbar mit einem – oder gleich mehreren – Unternehmen.