Durch die aktuelle Energie- und Mobilitätswende sind in den letzten Jahrzehnten innovative Produkte entstanden, die in Zukunft recycelt werden müssen. Dazu zählen etwa Photovoltaik-Anlagen, Rotorblätter von Windkraftanlagen und Lithium-Ionen-Batterien, u. a. von E-Autos. Anfangs entsteht „Abfall der Zukunft“ in geringen Mengen und spielt in der Abfallwirtschaft zunächst keine Rolle. Ist der Produktlebenszyklus zu Ende, muss die Abfall- und Ressourcenwirtschaft rechtzeitig darauf vorbereitet sein und angemessene Recyclingverfahren bereithalten – denn jeder Abfall enthält wertvolle, wiederverwertbare Ressourcen, oft auch kritische Rohstoffe.
Dazu gehören einerseits neue Produkte mit langer Lebensdauer, wie Lithium-Ionen-Batterien, die bereits seit den 90er Jahren auf dem Markt sind, rund zehn Jahre verwendbar sind und deren recycelbare Menge bisher überschaubar war. Andererseits gehören zu Future Waste auch Produkte, die neu auf den Markt kommen und deren Mengen stetig steigen werden, wie Photovoltaikanlagen und Windkraftanlagen. All diese Produkte erfordern neue Sammelsysteme und Recyclingverfahren, um die wachsenden Mengen in naher Zukunft bewältigen zu können.
Alte PV-Anlagen zu 90 % verwertet
Mit dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz hat sich Österreich bis 2030 das Ziel gesetzt, 100 Prozent bilanziell sauberen Strom zu produzieren. Der Ausbau der Erneuerbaren, insbesondere von Photovoltaik-Anlagen boomt daher. Allein in Österreich ist die PV-Leistung von 2022 um 36 Prozent gestiegen und hat sich innerhalb von zwei Jahren nahezu verdoppelt, wodurch künftig ein Markt neuer Abfälle entsteht. Photovoltaikanlagen, die aus dem Halbleitermetall Silizium bestehen, können die Recyclinganlagen bereits heute zu 90 Prozent verwerten. Die Module werden mechanisch zerkleinert und in die Materialarten Metall, Kunststoff oder Glas getrennt. Außerdem werden wertvolle Metalle wie Kupfer, Silber und Blei rückgewonnen.