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Cover von Bio Magazin Unternehmen unter Zugzwang

Unternehmen unter Zugzwang

PLATTFORMÖKONOMIE

Digitale Marktplätze und Plattformen verändern seit einigen Jahren die Spielregeln im internationalen Wettbewerb. Sie sammeln Marktanteile etablierter Unternehmen ein und stellen das Wettbewerbsgefüge ganzer Branchen auf den Kopf. Was sind die Prinzipien der sogenannten Plattformökonomie und wie können österreichische Unternehmen davon profitieren?  Von DR. PHILIP HAUTMANN, PULSCOM

Seit jeher sind Marktplätze und Plattformen zentrale Orte, an denen sich Menschen treffen, um Handel zu treiben, Kontakte zu knüpfen und Dienstleistungen auszutauschen. Sie er­weitern das Geschäftsfeld von Händlern und verbinden sie mit potenziellen Kunden. Der Unterschied zum Zeitalter der Industrie 4.0 besteht darin, dass die digitalen Märkte den Regeln und Mechanismen der digitalen Transformation folgen, ihr Handelsraum global und nicht mehr lokal begrenzt ist und sie keinerlei zeitlichen Beschränkungen unterliegen.

 

US-Unternehmen dominieren die Plattformwirtschaft. US-amerikanische Unternehmen wie Google, Amazon, Facebook und Apple (GAFA) dominieren immer größere Teile der Wert­schöpfung und gewinnen in immer mehr Märkten global an Relevanz. Charakteristisch für sie ist ihre Netzwerkstruktur – mit der Anzahl ihrer Teilnehmer steigen der Nutzen und die Attrak­tivität der Plattformen. Das daraus resultierende Wachstum des Netzwerks kann zu einer Marktkonzentration oder Monopolstellung führen.

 

Bedürfnisse der Nutzer und Anbieter zusammenbringen. Unter Umständen werden Plattf­ormen von Unternehmen ins Leben gerufen, die mit den darauf vertriebenen Dienstleistun­gen oder Produkten ursprünglich gar nichts zu tun hatten. So hat beispielsweise der Com­pu­terhersteller Apple mit der Einführung des iPhones etablierte Handyhersteller wie Nokia, Samsung oder Sony Ericsson in Bedrängnis gebracht. Der Grund für den wirtschaftlichen Erfolg des iPhones ist nicht allein cleveres Design, sondern die Möglichkeit, darauf Applika­tionen zu installieren, die ausschließlich auf dem proprietären App Store angeboten werden. Der Store ist zu einer rege genutzten Online-Plattform geworden, auf der die iPhone-User ihre Apps runterladen, während Softwareentwickler dort ihre Anwendungen zum Kauf an­bieten. Beide Seiten sind auf die Plattform als Marktplatz angewiesen – sie werden an die Plattform gebunden.

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