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Cover von Bio Magazin Achtung Baustelle!

Achtung Baustelle!

Trotz zahlreicher Reformen auf allen Ebenen des Bildungssystems besteht aktuell mehr Handlungsbedarf denn je.

Österreichs Bildungssystem steht unter Dauerbeschuss: Zu wenige und überforderte Lehrer, demotivierte Schüler, veraltete Lehrpläne, Bürokratismus – das sind nur einige der Kritikpunkte. Ebenfalls moniert werden hohe Kosten: So gibt Österreich beispiels­weise im Jahr 2024 für den Bildungsbereich rund 11,5 Milliarden Euro aus. Wie die PISA-Studie zeigt, lässt aber der Output zu wünschen übrig. Denn laut Studie reduzierte sich der Wert beim   Lesen von 484 Punkten im Jahr 2018 auf 480 im Jahr 2022. Einen deut­lichen Rückgang gab es auch in der Mathematik. Österreichs Schüler erreichten in diesem Fach nur noch 487 statt 499 Punkte. Damit liegen sie zwar über dem OECD-Schnitt von 472 Punkten – der Rückgang war dennoch signifikant. Dazu kommt, dass jeder fünfte Schüler nach neun Jahren Pflichtschule weder einfache Mathematik­aufga­ben lösen noch sinnerfassend lesen kann.

Auch bei der Akademikerquote hinkt Österreich nach wie vor hinterher, wie die OECD-Studie „Bildung auf einen Blick 2023“ zeigt: 2022 lag der Anteil der Personen mit einem tertiären Bildungsabschluss an der Bevölkerung im Alter von 25 bis 64 Jahren in Öster­reich bei 36 Prozent, im OECD-Schnitt waren es 40 Prozent. Die OECD zählt in Öster­reich allerdings mittlerweile nicht nur Hochschulabschlüsse dazu, sondern auch andere Schulabschlüsse. Beispielsweise gelten BHS-Abschlüsse im internationalen Vergleich als tertiäre Kurzausbildungen. Einen Bachelor, Master beziehungsweise ein Diplom oder Doktorat weisen hierzulande nur 21 Prozent auf, im OECD-Durchschnitt liegt dieser Wert bei 34 Prozent. Dabei ist in den vergangenen 25 Jahren immer wieder an verschie­de­nen Stellschrauben des Bildungssystems gedreht worden – mit der Absicht, dieses zu optimieren.

 

Meilensteine für das Bildungssystem

1994: Einführung der Fachhochschulen

Mit dem Studienjahr 1994/1995 konnten Studienanfänger erstmals einen Fachhoch­schul­studiengang inskribieren. Gab es damals zehn FH-Studiengänge mit rund 700 Studierenden in Dornbirn, Wiener Neustadt, Krems, Eisenstadt, Pinkafeld, Wels, Hagenberg und Wien, so sind es heute mehr als 500 Studiengänge mit nahezu 60.000 Studierenden an 21 Fachhochschulen. Doch Wachstum ist vorprogrammiert: Bis 2027 sind für den FH-Sektor Investitionen von mehr als zwei Milliarden Euro vorgesehen. Mit Wintersemester werden 353 neue Studienplätze und 13 neue Studienangebote an den FHs angeboten. Im Studienjahr 2025/26 soll es dann 700 weitere Studienplätze an heimischen Fachhochschulen geben.

Weiter geht es in der aktuellen Print-Ausgabe.
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