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Cover von Bio Magazin Lehrberufe im Trend

Lehrberufe im Trend

Fast zwei Drittel aller Lehrlinge – sowohl Mädchen als auch Burschen – wählen einen der Top-10-Lehrberufe. In den vergangenen Jahren hat sich hier nur wenig verändert.

Insgesamt gibt es 213 Lehrberufe in Österreich, davon viele, nämlich 110, in einer offiziellen Mangelberufsliste, weil es – zumindest regional – mehr Lehrstellen als Anwärter gibt. Dennoch entscheiden sich die allermeisten jungen Leute tendenziell für bestimmte Berufe, die seit Jahren populär sind. Ende 2023 gab es in Österreich insgesamt 35.347 weibliche und 72.913 männliche Lehrlinge. Die drei beliebtesten Lehrberufe bei den Burschen sind die Modulberufe Elektrotechnik, gefolgt von Metalltechnik und Kraftfahrzeugtechnik. Nach wie vor wählen Mädchen bevorzugt typische „Frauenberufe“. Fast die Hälfte aller weiblichen Lehrlinge wird im Einzelhandel und in den Berufen Bürokauffrau und Friseurin ausgebildet. Immerhin findet sich auch der „Männerberuf“ Metalltechnik in der weiblichen Top-10-Liste.

 

Favorit Einzelhandel. Mit der ersten Stelle bei den Mädchen und der vierten bei den Burschen ist der Einzelhandel der beliebteste Lehrberuf. Der große Bonus dieses Berufes ist vermutlich, dass die Aufgaben so vielfältig sind wie die möglichen Einsatzorte. Weiterbildungsangebote ermöglichen außerdem eine Karriere bis hin zu Führungspositionen. In der Ausbildung für den Einzelhandel kann ein Fokus auf allgemeinen Einzelhandel, aber auch auf Baustoffhandel, Feinkost, Gartencenter, Parfümerie oder Textilhandel gelegt werden. Insgesamt sind 15 Schwerpunkte verfügbar. Die Lehrlingsausbildung dauert drei Jahre, wobei die Mindest-Lehrlingsentschädigung laut Kollektivvertrag bei brutto 880 Euro im ersten Lehrjahr, über 1.130, 1.430 bis 1.490 Euro reicht. Einstiegsgehälter laut Kollektiv­vertrag bewegen sich zwischen 1.940 und 2.040 Euro. Die Beschäftigungsaussichten bleiben weiterhin gut, wobei die Personalfluktuation relativ hoch ist. Beinahe jeder zweite Beschäf­tigte im Einzelhandel arbeitet in Teilzeit, der Anteil bei Frauen ist erwartungsgemäß deutlich höher als bei Männern. In den vergangenen zehn Jahren ist die Anzahl der Einzelhandels­lehrlinge von 3.816 auf 2.160 gesunken, wobei sich vor allem der deutlich größere weibliche Anteil reduziert hat.

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