Ein Mix aus vielfältigen Disziplinen ist auch „Longevity“, ein Feld, das die modernsten Erkenntnisse aus Biologie, Medizin, Ernährung und Technologie nutzt, um gesundes Altern zu fördern. Die Idee dahinter: Die Kombination aus einem gesunden Lebensstil und innovativen Therapien könnte in Zukunft zu einer deutlich längeren und vor allem gesünderen Lebensspanne führen. Dabei geht es nicht nur darum, länger zu leben, sondern auch die gesunden Jahre zu verlängern und altersbedingte Krankheiten hinauszuzögern oder zu vermeiden.
Und hier hat Österreich noch deutlichen Aufholbedarf, denn wir liegen bei der Anzahl der gesunden Lebensjahre unter dem EU-Durchschnitt. Im Jahr 2021 betrug die durchschnittliche Anzahl der Lebensjahre in guter Gesundheit in Österreich 61,3 Jahre für Frauen und 61,5 Jahre für Männer, während der Durchschnitt in der EU bei 64,2 bzw. 63,1 Jahren lag.
Hand in Hand damit geht die schlechte Gesundheitskompetenz: Personen mit niedrigerem Einkommen oder Bildungsstand haben eine geringere Lebenserwartung und verbringen mehr Lebensjahre in mittelmäßiger oder schlechter Gesundheit. Sie sind häufiger von chronischen Krankheiten betroffen und haben mehr Einschränkungen im Alltag. Ungesunde Lebensgewohnheiten wie hoher Alkoholkonsum, Rauchen und ungesunde Ernährung tragen zu einer geringeren Anzahl gesunder Lebensjahre bei – und auch hier ist Österreich im EU-Vergleich durchaus unter den Spitzenreitern zu finden.
Körper: nicht „überall“ gleich alt
Das Altern ist ein komplexer biologischer Prozess, der durch eine Vielzahl von molekularen und zellulären Veränderungen gekennzeichnet ist. Sie führen dazu, dass Zellen und Gewebe langsam ihre Funktion verlieren, und auch die Anfälligkeit für altersbedingte Erkrankungen nimmt zu. Im Laufe des Lebens wird die DNA, der Pool unserer gesamten Gene, ständig durch innere und äußere Faktoren beschädigt.