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Cover von Bio Magazin Wie fair kann Sprache sein?

Wie fair kann Sprache sein?

Gendergerechtigkeit ist ein zentrales Thema von Chancengleichheit, die sich unter anderem in der Kommunikation äußert. Im Berufsalltag gehören dazu das Sprechen, das Schreiben, aber auch die Frage, ob Männer einen Parkplatz vor der Firmentür haben und Frauen nicht. Ist Gendergerechtigkeit im Alltag angekommen?

Im Artikel 7 des ersten Hauptstücks des Österreichischen Bundesverfassungsgesetzes ist festgeschrieben, dass „… alle Staatsbürger vor dem Gesetz gleich sind“. Demnach sind Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern ausdrücklich erwünscht. Doch ob Männer und Frauen damit auch tatsächlich im Alltag, in der Erziehung, im Beruf oder in ihrem Lebensumfeld gleiche Chancen und Rechte haben, ist damit noch nicht beantwortet. Allein der jährliche Equal Pay Day zeigt, dass Vollzeit arbeitende Männer über ein deutlich höheres Jahreseinkommen verfügen als Frauen. Im Jahr 2022 war es der 30. Oktober, an dem Männer hierzulande bereits das verdient haben, was Frauen erst mit Jahresende auf ihrem Konto haben.

In den meisten Kulturen der Welt ist es immer noch so, dass die Aktivitäten von Männern mehr geschätzt werden als die von Frauen – ein Verhalten, das davon abweicht, wird von der Gesellschaft als negativ empfunden, manchmal sogar bestraft. Auch hierzulande gibt es dafür zahlreiche Beispiele, dass es mit der Chancengleichheit nicht so einfach zu sein scheint. So braucht es eine eigene „Familie & Beruf Management GmbH“, die im Jahr 2006 einge­richtet wurde, um Arbeiten und Kindererziehung einfacher unter einen Hut zu bringen. Dennoch zeigt sich in der Praxis, dass die Kinderbetreuung nach wie vor eine weibliche Domäne ist und Frauen daher oft im beruflichen Umfeld oder in puncto Karriere deutlich benachteiligt werden.

 

Gendergerechtigkeit, Erziehung und Sprache. Warum Männer und Frauen überhaupt unterschiedliche Startbedingungen im Leben haben, wird in vielen wissenschaftlichen Gebieten abgehandelt – von der Medizin über die Psychologie und Soziologie bis hin zur Rechtswissen­schaft.   Erklärungen finden sich in hormonellen und neuronalen Strukturen, kulturellen und sozialen Erfahrungen, Zukunftsprognosen oder den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen bis hin zu fehlenden Rollenvorbildern und klassischen Stereotypen.

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